M/S OSA 606 SACHSENTOR
(DHNS)
1973-1980
(IMO-No. 7349778)
Abmessung: L.ü.a.: 57,51
m L.p.p.: 49,43 m
B.ü.a.: 12,02 m SH.: 5,62
m Tfg.: 4,50 m
Vermessung: 776 BRT 259
NRT 927 tdw
Antrieb: Zwei 16-Zylinder einfachwirkende
Viertakt-Dieselmotoren
Motorenwerke Mannheim A. G. (MWM),
Mannheim / Typ: TBD 441 V
16
4.600 PSe (3.383 kW) / 900 UpM
zwei Lohmann & Stolterfoth- Untersetzungsgetriebe / 250 UpM
zwei Lips-Verstellpropeller in festen Kort- Düsen / zwei Ruder / 14,0 kn
ein Jastram-Bugstrahlruder / 400 PSe
Besatzung: 10 Mann
Passagiere: 12 Personen
Ladegeschirr: 1x 8 t Ladebaum
Pfahlzug: 66 t
6000 CLASS Tug / Supply vessels, fitted for Anchor Handling: REMBERTITURM - WASSERTOR - WILHADITURM
GEORGTURM - STEINTOR
SANDTOR - ALEXANDERTURM
Erbaut für DM 7.516.000 bei
J. G. Hitzler Schiffswerft und Maschinenfabrik, Lauenburg als Bau-Nr.
743.
Vom Stapel gelaufen am 01.11.1973.
Am 01.02.1974 an Partenreederei m/s "Sachsentor", Hamburg
abgeliefert
(Korrespondent-Reeder: VTG Versorgungs Schiffahrt G.m.b.H., Bremen).
Von der Offshore Supply Association (OSA), Ltd., London - Aberdeen
vermarktet.
www.images-of-ships.me.uk
SACHSENTOR 1973-1980
Ungewöhnlich der Namenszug an der Brückenfront.
Im Jahr 1980 eingetragen für VTG Supply Boat Liberia Inc., Monrovia /
Liberia
(Manager: VTG Versorgungs Schiffahrt G.m.b.H., Bremen).
M/S OSA 606 SACHSENTOR
(D5YK)
1980-1989
(IMO-No. 7349778)
SACHSENTOR 1980-1989
Matrosenarbeit.
SACHSENTOR 1980-1989
Als Auflieger in Bremerhaven.
SACHSENTOR 1980-1989
Als Auflieger in Bremerhaven.
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Der nachfolgend aufgeführte Bericht behandelt die Ereignisse um den
"Blow out"
auf dem Drillschiff "GLOMAR GRAND ISLE".
Am 07.02.1983 machten wir längsseits des Drillschiffes fest, um Bulk Barite abzugeben.
Gegen 17:25 Uhr
erhielt ich die Order vom Rig, die zum Betrieb der Zementanlage notwendige Hauptmaschine
abzustellen
und bereit für einen unverzüglichen Maschinenstart zu sein.
Beim Bohren, so der Kapitän des Rigs, waren unkrontrollierbare Drücke aufgetreten, die
bereits das
Bohrgestänge um etliche Meter nach oben gedrückt und verbogen hatten (sogenannte
"kick backs").
Tage vorher hatte ich mich mit dem Rig auf ein akustisches Signal eines "Blow
Outs" geeinigt und
versichert , für eine eventuell notwendige Evakuierung bereit zu sein.
Folgende Maßnahmen wurden ergriffen: Chief bereit zum Starten der Maschine,
Feuerlöschschläuche
an Deck ausgelegt, Kappbeile vorn und achtern, Rettungswesten ausgeben, Pressluftatmer
bereit-
halten, alle nicht notwendigen Decksöffnungen geschlossen, Besatzung informiert und
angewiesen,
bis auf Widerruf im Schiff zu bleiben.
Erwartungsgemäß kam es nach soviel Vorbereitung um 18:15 Uhr zur Entwarnung und
Aufhebung
der Bereitschaft - wie der Rig Master versicherte, alles unter Kontrolle!
Ab 18:20 Uhr wurde weiter Barite gepumt, Operation normal.
Um 18:55 Uhr schossen dann mit infernalischem Getöse ca. 100 m Drillpipes und Collars aus
dem
Bohrloch, prallten gegen den Turm, zerschmetterten den achteren Rigkran, zerstörten die
Guidelines
und fegten außenbords. Auf die Ankerlippe der "SACHSENTOR" stürzte eine Pipe,
riß ein Loch hinein
und wurde von dem unter der Lippe befindlichen Holz zurückgefedert und stürzte
außenbords.
Begleitend dazu ergossen sich Berge von Bohrschlamm über unser Schiff. Brückenfenster -
Sicht null.
Glücklicherweise wurde niemand verletzt, Gott segne den Feierabend. Die Maschine wurde
sofort gestartet,
nach ca. 1 Minute flachte der Ausbruch ab, das Signal von dem Rig war zu hören, 1 Dame
und 38 verstörte
Herren sprangen an Deck, die Leinen los und ab in Richtung Sicherheit. Zeitraum zwischen
"Blow Out"
Anfang und sicherer Entfernung 4,5 Minuten.
Trotz "Blow Out" Preventer konnte man auf dem Rig die Sache nicht mehr unter
Kontrolle bringen.
Um 19:20 Uhr entschloß man sich, die achteren 4 Ketten zu slippen, da ein Verweilen auf
der Gasblase
oder deren Nähe nicht mehr zumutbar war.
An das Materialschiff "OFFSHORE PROVIDER" gaben wir die Rigleute ab und
löschten die Decksladung.
Gegen 22:00 Uhr begannen wir mit dem Einfahren der vorderen Anker. Erwähnenswert wäre
dabei noch,
daß beim Voraushieven des Rigs die Kette Nr. 7 auf Grund festkam, vom Rig geslippt wurde,
auf den
einhievenden Anker und Kette Nr. 8 fiel, sich daraus die lange Trompete bildete und uns
einen
Haufen Arbeit brachte.
Um 06:00 Uhr morgens hatten wir auch diesen Anker klariert und auch das Rig verholte in
Sicherheit.
Auch auf dem Rig hatte es glücklicherweise keine Verletzten gegeben. Mit der
"STEINTOR" setzten wir
dann das Einsammeln der geslippten Anker und Kette fort, das dann einschließlich
Anschäkeln
am Rig bis zum 9.02.1983 abends dauerte.
Ankertonne der "GLOMAR GRAND ISLE" an Deck der m/s "SACHSENTOR".
m/s "SACHSENTOR" manövriert längsseits der "GLOMAR GRAND ISLE".
Am 12.02.1983 wurde das Drillschiff in der Nähe der Gasblase verankert, wegen
ausströmendem Gas
mußten aber laufend bei Strom- und Windänderungen die Anker geschiftet werden. Nachdem
Taucher,
soweit möglich, den Schaden inspiziert hatten, sprachen unterrichtete Kreise von einer
programmgemäßen
Beendigung der Bohrarbeiten ca. Mitte März. Die Reparaturzeit des Rigs war darin schon
einkalkuliert.
Am 16.02.1983 gegen 22:00 Uhr wurden wir längsseits "GLOMAR GRAND ISLE"
geordert, um Barite
zu pumpen. Um 22:08 Uhr brach eine Vorleine und an der Stb.-Seite des Rigs brodelte ein
ca. 10 m hohe
Wassersäule, gleichzeitig wurde die Umgebungsluft schwer gashaltig, die Sicht reduzierte
sich wie im
dichten Nebel. Da die Maschinen liefen, wurden die noch vorhandenen Leinen gelöst und in
Abstimmung
mit dem Rig sachte ohne Funkenbildung in Sicherheit verholt. Auf dem Rig wurden sämtliche
Ketten
geslippt, wobei sich beim Rauschenlassen der Kette Nr. 6 ein Knoten bildete, der diese an
der Kettennuß
verklemmte. Also wurden wir geordert, Anker Nr. 6 aufzunehmen und das Rig aus der Gefahr
zu ziehen.
Normalerweise no problem, in diesem Fall war unser Deck mit 2 Lagen Barite Paletten
bestaut, die wir
im Heckbereich erst einmal außenbords kippen mußten.
Nachdem wir soviel Decksfläche klar hatten, daß wir es wagen konnten, die Tonne an Deck
zu ziehen, hatten
es das Rig unter dem Eindruck der unmittelbaren Gefahr geschafft, doch noch die Kette Nr.
6 zu slippen.
Mit eigener Maschinenkraft verholte das Rig dann in Sicherheit, mittlerweile war die
Umgebungsluft im
Tonnenbereich kaum mehr atembar. Die "STEINTOR", die sich auf dem Wege nach Port
Moresby befand,
wurde zurückgeordert und erreichte um Mitternacht die Location.
Nachdem wir unsere Decksladung am "OFFSHORE PROVIDER" gelöscht hatten,
inspizierten wir im
Beisein des Charterers aus sicherer Entfernung die Gasblase. Wie ein Nebel bedeckte das
Gas den
gesamten Ankerbereich. Beim Auffrischen des Windes wurden 3 Bojen freigelegt, so daß der
Charterer
der Meinung war, diese könnten wir mal ebenso einschließlich Anker und Kette an Deck
holen.
Obwohl der Kunde König ist, teilte der Charterer auch meine Bedenken hinsichtlich Risiko
für Besatzung
und Schiff. Es wurde verblieben, nur unter größtmöglichster Sicherheit den Versuch zu
wagen, die Anker
und Ketten aus dem Gasfeld zu ziehen. Auf der Luvseite wurde dann von beiden Schiffe ein
"Good Will-
Versuch" unternommen, das Ankergeschirr soweit zu stretchen, daß man auch beim
Einhieven der Kette
nicht in das Gasfeld gezogen wurde.
Am 18.02.1983 morgens holten wir dann den Charterer sowie den Rig Master vom "GLOMAR
GRAND ISLE",
fuhren auf die Luvseite der Tonnenlinie (Gasblase), von wo aus dann die Gasblase von einer
vom Rig Master
abgeschossenen Notsignalrakete in Brand gesetzt wurde. Nach Aussage des Rig Masters war
das sein bisher
größtes Feuer, das er je angesteckt hatte.
Das Gas wird abgefackelt.
Durch das Feuer wird das fortlaufend austretende Gas zum größten Teil
verbrannt. Die verminderte Gas-
belastung wurde selbstverständlich durch die auch nicht angenehme höhere Wärmebelastung
ausge-
glichen. Da sich die "STEINTOR" derweil in Port Moresby befand, und die
unmittelbare Gefahr beim Arbeiten
in der Nähe des Feuers ein zweites Schiff unbedingt als Sicherheitsfaktor erforderte,
wurde ein "Good Will-
Anchorhandling" durchgeführt. Am 19./20.02.1983 wurden dann zusammen mit der
"STEINTOR" Anker und
Ketten aus dem "Backofen" geholt und zum Rig gebracht.
Die indonesische Decksbesatzung beim Anchorhandling.
m/s "SACHSENTOR" beim Anchorhandling im unmittelbaren Bereich des Gasausbruchs.
Zuletzt möchte ich noch die Besatzung lobend erwähnen, die hervorragend
gearbeitet und wieder einmal
bewiesen hat, daß selbst nicht alltägliche Jobs unter den geschilderten Bedingungen mit
Erfolg
erledigt werden können.
Ein Bericht aus VTG-aktuell vom 31. Mai 1983
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Am 01.01.1988 wird das Management auf OSA Marine Services G.m.b.H., Bremen übertragen.
Am 31.05.1989 Verkauf der VTG Supply Boat Liberia Inc., Monrovia /
Liberia
an O.I.L.Ltd., Aberdeen / Großbritannien
[Ocean Transport & Trading pcl., London]
Das Schiff verbleibt für VTG Supply Boat Liberia Inc., Monrovia /
Liberia eingetragen
(Manager: O.I.L. Marine Ltd., Aberdeen).
M/S SACHSENTOR
(D5YK)
1989
(IMO-No. 7349778)
SACHSENTOR 1989
Bei "Keppel Shipyard, Singpore" eingedockt.
Die Brücke wurde für den Einsatz in tropischen Gewässern mit einem Sonnensegel
abgedeckt.
SACHSENTOR 1989
Mit den Flaschenzügen wird das Schiff ausgerichtet
damit es richtig auf den Pallen zu liegen kommt.
Im Oktober 1989 verkauft an Richfield Services S. A., Monrovia / Liberia.
M/S PANI
(D5YK)
1989-1991
(IMO-No. 7349778)
PANI 1989-1991
Am 16.09.1989 in Rotterdam.
PANI 1989-1991
Im Jahr 1991 verkauft an Iran Marine Services Co., Bandar Abbas / Iran.
M/S PANI
(EPBY)
1991-1992
(IMO-No. 7349778)
Im Jahr 1992 umbenannt in
M/S TEHRAN
(EPBY)
1992-1996
(IMO-No. 7349778)
Im Jahr 1996 verkauft an Borkan General Trading Co., Sharjah / United
Arab Emirates.
M/S SHARIEF-I
(A6E2521)
1996-2000
(IMO-No. 7349778)
Im Jahr 1998 neu vermesssen: 778 BRT 227
NRT 927 tdw
SHARIEF-I 1996-2000
Im Jahr 2000 verkauft an Global Marine Services, Sharjah / United Arab
Emirates.
M/S SHARJAH CREEK
(A6E2521)
2000-2001
(IMO-No. 7349778)
Im Jahr 2001 verkauft an K. H. Varghese Moonstar International, Panama
(Manager: Asaker Marine & Shipping Agency).
M/S SEA DIAMOND-III
(HO2670)
2001-2006
(IMO-No. 7349778)
SEA DIAMOND-III 2001-2006
Im Heimathafen Sharjah im April 2004 ist die Aufmahme entstanden.
Im Jahr 2006 eingetragen für Atlantic Offshore Services LLC., Sharjah /
UAE.
Das Schiff wird in Seeschiffsregister der Komoren eingetragen.
M/S SEA DIAMOND-III
(D6CO8)
2006-2007
(IMO-No. 7349778)
SEA DIAMOND-III 2006-2007
Das Foto ist im November 2006 entstanden.
Im September 2007 verkauft an Sea Eagles Shipping LLC, Dubai / UAE.
Das Schiff bleibt im Seeschiffsregister der Komoren.
M/S ZENITH
(D6CO8)
2007
(IMO-No. 7349778)
Im April 2008 umbenannt und im Seeschiffsregister von Bahrain eingetragen.
M/S HURRICANE
(A9HU)
2008-2015
(IMO-No. 7349778)
HURRICANE 2008-2015
HURRICANE 2008-2015
An Steuerbord liegt die SEA FORCE ex. KLOSTERTOR.
HURRICANE 2008-2015
Auch bei Nacht einsatzbereit.
Im Jahr 2015 noch in Fahrt.
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